Tiergestützte Pädagogik

Was ist Tiergestützte Pädagogik?

Tiergestützte Pädagogik heißt:

  • Mit dem Tier interagieren
  • Über das Tier kommunizieren
  • Für das Tier tätig sein

Wie kann eine Tiergestützte Pädagogik in der Kinderkrippe umgesetzt werden?

Der Hund kann in der Kita...:

...als BRÜCKE zwischen den Kindern und / oder den pädagogischen Fachkräften eingesetzt werden, der Hund dient als Kommunikationsmittel und lässt Gespräche oder erste soziale Kontakte leichter entstehen

...aktiv oder passiv eingesetzt werden, das heißt, jedes Kind entscheidet selbst, ob und in wie weit es mit dem Hund in Kontakt treten möchte

...über / für / mit eingesetzt werden

  • Über – Durch Kommunikation ÜBER den Hund entstehen Kontaktaufnahmen
  • Für – lernen FÜR den Hund Verantwortung zu übernehmen z. B. für den Hund die Wasserschale und die Futterschale bereitstellen.
  • Mit – Vertrauen und Bindung aufbauen, MIT dem Hund gemeinsam interagieren und zusammen Spaß haben


...frei / gelenkt / ritualisiert eingesetzt werden

Frei – Der Hund nimmt frei am Alltagsgeschehen teil und es entstehen ungezwungene Kontaktaufnahmen zwischen Hund und Kind

Gelenkt – Die pädagogische Fachkraft plant eine gezielte Aktivität mit dem Hund und mit bestimmten Kindern, um dabei ein bestimmtes Ziel zu erreichen

Ritualisiert – Der Hund ist an festen Tagen in der Einrichtung Anwesend


...Motivation / Bindungsfigur / Eisbrecher eingesetzt werden

Motivation – Das Kind möchte wegen dem Hund oder mit dem Hund zusammen ein Ziel erreichen, oder durchläuft wegen / mit dem Hund Entwicklungsschritte

Bindungsfigur – Das Kind fasst Vertrauen zum Hund und baut eine innige Bindung zum Hund auf. Das bietet dem Kind Sicherheit und Orientierung.

Eisbrecher – Über den Hund kann das Kind individuelle Hürden überwinden und an Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit gewinnen. Über den Hund können neue soziale Kontakte geknüpft werden.

Welche Wirkung erzielt der Hund in der Tiergestützten Pädagogik auf das Kind?

Tiere beeinflussen die Atmosphäre im „Therapieraum“ derart, dass Vertrauen, Sicherheit, Mitteilungs- und Geselligkeitsbedürfnis, sowie Motivation und Kooperation positiv beeinflusst werden.

Wirkung auf die einzelnen Entwicklungsfelder der Kinder:

Sprache / Kommunikation:

  • Kommunikationsfähigkeit wird gefördert und angesprochen
  • Es wird über / mit oder durch den Hund mehr kommuniziert
  • Der Hund dient als Brücke, es entstehen positive Gespräche und Kontakte

Sozial / Emotional:

  • Erhöhte Interaktion unter den Kindern
  • Positives Selbstbild; gestärktes Selbstbewusstsein, denn der Hund ist wertfrei
  • Das Empathievermögen wird gestärkt
  • Verantwortungsbewusstsein wird gefördert durch die Übernahme von Verantwortung eines Lebewesens
  • Gruppenatmosphäre wird ruhiger und entspannter
  • Abnahme von Konfliktsituationen, Hund kann auch Streitschlichter sein.
  • Fähigkeit von Rücksichtnahme wird gelernt
  • Vertrauen und Bindung zum Hund wird aufgebaut
  • Der Hund unterstützt das Kind in seiner Selbstregulation - er wirkt beruhigend auf das Kind.

Sinne / Motorik:

  • Stressbewältigung durch streicheln und berühren des Hundes
  • Studien sagen aus, dass bei Kontakt und Anfassen des Hundes das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet wird – die Menge an Oxytocin ist dabei fast identisch mit der Hormonausschüttung bei einer Mutter und ihrem Kind
  • Gezieltes Wahrnehmen und Einsetzen der Sinne – riechen – sehen – fühlen – greifen – im Umgang mit dem Hund
  • Freude und Motivation an der Bewegung finden - durch und mit dem Hund
  • Möglichkeiten zur Entspannung finden; in einer ruhigen und sicheren Atmosphäre – Tiere spüren viel früher als wir Menschen wenn „Gefahr im Verzug“ ist. Zeichen für sicherer Umgebung.

Kognitiv:

  • Die Kinder können eine bessere Konzentrationsfähigkeit erlangen mit Anwesenheit des Hundes. Denn der Hund bringt Ruhe und Entspannung in die Gruppe hinein.
  • Der Hund kann den Kindern als Motivation dienen. Kinder erlangen auf diese Weise mehr Zielstrebigkeit und Willenskraft um an das Ziel zu gelangen.

Praktische Umsetzung im Zwergenstüble – wie sieht das aus?

Über den Hund:

  • Gonzo ist ein reinrassiger Labrador Rüde, 2 Jahre alt und kam schon als Welpe zu mir.
  • Er hat ein sehr freundliches und offenes Wesen. Diese Charaktereigenschaften sind in der Tiergestützten Pädagogik Voraussetzung für eine gut funktionierende Arbeit zwischen Hund und Kind.
  • Gonzo wurde ab dem Welpenalter sozialisiert und von Anfang an mit den verschiedensten Umwelteinflüssen vertraut gemacht.
  • Er beherrscht alle Grundkenntnisse der Hundeerziehung und hat außerdem eine vertrauensvolle und enge Bindung zu mir. Ich kenne meinen Hund sehr gut und kann sein Verhalten in verschiedenen Situationen deshalb sehr gut einschätzen.

Praktischer Einsatz im Zwergenstüble:

Gonzo soll mich als Besuchshund ca. 1 mal pro Woche bei der pädagogischen Arbeit mit den Kindern begleiten. Ziel ist es, dass Gonzo sich mit den Kindern, den Abläufen und Alltagssituationen im Zwergenstüble vertraut macht und diese als ganz selbstverständlich begleitet, um für die Kinder der pädagogischen Arbeit des Zwergenstüble-Teams ein Mehrwert zu sein.

Er soll aktiv und Gruppenübergreifend am Kita-Alltag teilnehmen und mit den Kindern, welche Interesse zeigen spielerisch in Kontakt treten können. Dabei ist es wichtig, dass die Interaktion zwischen Kinder und Hund unbedingt auf freiwilliger Basis geschieht und nicht erzwungen wird.

Während dem Einsatz meines Hundes im Zwergenstüble übernehme ich die volle Verantwortung dafür. So lange Gonzo in der Einrichtung anwesend ist, werde ich komplett für die Führung des Hundes zuständig sein. Der Einsatz meines Hundes soll flexibel und situationsbedingt gehandhabt werden. Gibt es z. B. Tage, an denen es sich eher schwierig gestaltet Hund und Kinder zu kombinieren, so würde mich Gonzo an diesen Tagen nicht ins Zwergenstüble begleiten. Denn an erster Stelle steht das Wohlbefinden der Kinder, sowie des Hundes.

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